Wie funktioniert ein Laser? Und wie kann man Röntgenlicht erzeugen?
Die Vorlesung zur theoretischen Physik mit Schwerpunkt „Relativitätstheorie“ fanden die Schülerinnen und Schüler besonders spannend, danach saßen sie über einem Versuch zum Photoeffekt: Auch in diesem Jahr stand das Thema Licht im Mittelpunkt in der „Physikwoche“, bei der Schülerinnen und Schüler aus den Oberstufen der weiterführenden Schulen aus Aachen und der gesamten StädteRegion eine Woche lang an der RWTH Aachen in den Studiengang Physik reinschnupperten.
„Es geht uns dabei gar nicht darum, neue Studierende zu akquirieren“, erläutert Professorin Heidrun Heinke. Im Mittelpunkt stehe dabei viel mehr, den Jugendlichen eine Orientierungshilfe zu geben. Sie sollen sich ein Bild von dem machen können, was sie während eines Physikstudiums erwarten würde. Wie funktioniert ein Laser, wie kann man Röntgenlicht erzeugen? Solchen und ähnlichen Fragen gingen die Schülerinnen und Schüler vergangene Woche während ihres Aufenthalts am Physikzentrum nach. Heinke und ihre Mitarbeiter bereiteten sich intensiv auf die 33 Schülerinnen und Schüler vor, denn Vorlesungen im herkömmlichen Sinne gibt es für sie nicht: „Es sind spezielle Vorträge zu unterschiedlichen Themen“, so Heinke.
„Die einzelnen Themen der Physikwoche decken eine große Bandbreite ab: Von der Suche nach Antimaterie im Weltraum auf der ISS über Goethes Farbenlehre bis hin zu Röntgenlasern und der Relativitätstheorie“, betont Dr. Christian Salinga als Organisator des Projekts. Highlights bilden dabei stets die verschiedenen Experimente, die den Abschluss der Physikwoche bilden: Nobelpreisträger-Versuche (Michelson und Einstein) oder Experimente zur spektroskopischen Analyse von Strahlung und zur Funktionsweise des Auges von Menschen und Fischen. Eine Gruppe brütete dabei über einer Versuchsanordnung, die das menschliche Auge modelliert. Aber auch wenn nicht alles gleich auf Anhieb klappte, machte das Experiment großen Spaß. Ein paar Tische weiter setzte sich eine andere Gruppe mit der Funktionsweise eines Fischauges auseinander. Laut Heinke geht es dabei auch darum, zu zeigen, wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert„Die meisten Jugendlichen kommen zur Physik, weil sie sich die Welt erklären wollen“, meint sie. Auch bei der Erklärung des menschlichen Körpers käme man an der Physik nicht vorbei.
Engagement der Sparkasse Aachen in der Begabtenförderung
Der Besuch der Schülerinnen und Schüler an der Uni wird vor allem ermöglicht durch die Bürgerstiftung der Sparkasse Aachen, die sich unter anderem in der Begabtenförderung engagiert. „Es geht nicht nur um Begabtenförderung nach dem IQ-Test, sondern um alle individuellen Fähigkeiten und Stärken der Kinder und Jugendliche”, beschreibt Dr. Christian Burmeister die Ziele des „Aachener Modells“, das seit sechs Jahren aktiv und finanziell verschiedene Formate unterstützt. Dabei ist er sich sicher, dass solche Dinge aber insbesondere von dem Engagement der beteiligten Institute und der Dozenten abhängig sind, denn mit deren Idealismus und Einsatzwillen stehen und fallen solche Vorhaben, sind sich alle Beteiligten einig.
Neuer Unterstützer: zdi-Netzwerk Aachen & Kreis Heinsberg
Neu in diesem Jahr war, dass auch am Donnerstag schon praktische Erfahrungen gesammelt werden durften, weitere Experimente eingebaut wurden und dass auch verstärkt auf Berufsorientierung wert gelegt wurde. Denn mit dem zdi-Netzwerk Aachen & Kreis Heinsberg ist einen weiteren Unterstützer mit an Bord, der sich in der Förderung im Bereich der naturwissenschaftlich-technischen Berufsgruppen engagiert. Dabei bildete auch der Besuch im benachbarten Fraunhofer Institut für Lasertechnik (ILT) einen besonderen Einblick, in das, was in der industriellen Praxis alles mit Licht und Laser realisiert werden kann, um so Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wo Physik überall ihren Platz in der Arbeitswelt haben kann.